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Anna Gramms Ansichten zu Schauspieler (2011)

Gepostet am 28.03.2012

Neulich belauschte ich im Café einen bekannten Schauspieler, wie er mit Lisa Sprueche über Kollegen machte. „Für die Meisten“, meinte er, „ist Theater einzig Plaesirsuche. Viele stehen nur dekorativ herum nach dem Motto: Saeule sprich und rezitieren, als sieche pur der Text wie ein episches Ural dahin. Andere freilich plappern wie die Darsteller einer Plausch-Serie. Schlimm auch die Kollegen, die nach der Devise: raus Speichel jeden duschen, der allzu nahe steht. Ich dagegen, selbst wenn ich mich in einen Rausch spiele, auch wenn ich rase, spule ich den Text nicht nur herunter. Sonst hätte ich, wie mein Bruder Paul, Sicheres gelernt. Ich suche nach der Spiel-Ursache und kein Regisseur hat je zu mir gesagt: lach, sei super! Oder wie neulich bei der Leseprobe zu einem Schüler: Du Arsch, lies peu à peu, dann verhaspelst Du Dich auch nicht. Rache sei Puls dachte der arme Bursche danach bestimmt.“ Als er das Café verließ, zwinkerte er mir zu und meinte: „Ach, leise Spur von Hohn gehört einfach dazu bei uns Komödianten aus dem Laus-Speicher, wie wir das Theater gerne nennen.“